„Menschsein ist immer ein Können!“
Dies ist eine der Grundaussagen des Existenzanalytikers und Logotherapeuten Günter Funkes.
Frau Schrott, die mit 91 Jahren erstmals in ihrem Leben auf unterschiedlichen Instrumenten gespielt hatte, drückte es so aus: „So alt musste ich werden, damit ich weiß, dass ich so etwas KANN!“
In meiner musikalischen Arbeit mit Kindern im Kindergarten, in der Schule, mit jungen Menschen mit Behinderung, in der Erwachsenenbildung und auch mit SeniorInnen in einer Tagesheimstätte habe ich immer wieder diese Wirkkraft der Musik erlebt.
Besonders Saiteninstrumente vermögen mit ihrem Klang unsere Seele ganz besonders zu berühren.
Unsere gebräuchlichen Saiteninstrumente wie Geige, Cello, Gitarre etc. sind alle sehr übeintensiv und erfordern ein hohes Maß an Können.
Dem gegenüber möchte ich gerne ein Instrumentarium zur Verfügung stellen, das man kreativ und lustvoll, spielerisch und eigeninitiativ, ohne langes Üben zum Klingen bringen kann.
So können Kinder und auch Erwachsene unbefangen in die Welt der Musik eintauchen und erleben, welch große Freude es macht, sich musikalisch auszudrücken.
Möglicherweise aber wird dieser unverstellte musikalische Zugang auch zum Ansporn, sich einem Saiteninstrument zuzuwenden, das mehr von mir fordert, weil ich bereits erlebt habe, welche innere Erfüllung das eigene Musizieren in mir schafft.
Ich bin fest davon überzeugt, dass es keine unrhythmischen und unmusikalischen Menschen gibt (ein unterschiedliches Maß an Begabung und Können – JA!!!).
Musik gehört ganz eng zu unserem Menschsein – kein Volk und keine Kultur ist ohne diesen musischen Ausdruck.
Das ist mein Ansporn: Instrumente zu bauen, die einladen, diesen Weg hin zur Musik angstfrei und unverkrampft zu beschreiten.
Auf der anderen Seite sind in den letzten Jahren in enger Zusammenarbeit mit MusiktherapeutInnen im In- und Ausland Instrumente entstanden, die vor allem einladen, sich ihrem Klang und ihren Schwingungen hinzugeben, zu spüren und sich tragen zu lassen und sich eingebettet zu wissen im großen kosmischen Ganzen.
Beides ist mir wichtig, das eigene aktive, elementare Musizieren
UND das eigene aktive, hörende SEIN – LASSEN.
Franz Bauer